Ungefähr 130 Judoka der Altersklasse U18 trafen sich auf Einladung der Bundestrainerin Sandra Klinger in der Zeit vom 14. bis zum 20.03.2022 im Olympischen und Paraolympischen Trainingszentrum für Deutschland in Kienbaum, um dort ein Kaderturnier und viele schweißtreibende Runden Randori zu absolvieren.
Carl Then vom Judo Club Jena präsentierte sich in der Leichtgewichtsklasse bis 50 Kilogramm, unter den Augen der anwesenden Bundestrainer, in einer bestechenden Form. Keinem seiner sechs Kontrahenten ließ er eine Chance. Er gewann alle seine Kämpfe noch vor Ablauf der regulären Kampfzeit von vier Minuten, jeweils mit unterschiedlichen Techniken im Stand- und Bodenkampf.
In seinem ersten Kampf gegen Finley Bischof aus Brandenburg gewann Carl Then nach kurzer Kampfdauer mit zwei sehenswerten Schulterwürfen. In Runde zwei gegen Albert Burmann aus Hessen war es zuerst ein tief angesetzter Hüftwurf, der ihm die erste Wertung brachte, ehe der Hesse kurz darauf in einem Armhebel von Carl Then landete und aufgeben musste. In Runde drei gegen Alexander Bürger aus Bayern erzielte das Thüringer Judotalent mit einer blitzschnellen Abtauchtechnik frühzeitig eine große Wertung, ehe er kurze Zeit später wieder mit einem Armhebel seinen Kontrahenten zur vorzeitigen Aufgabe zwang. Im vierten Duell gegen Lenny Seiffert aus Berlin reichte dem fünfzehnjährigen Sportschüler ein kleiner Innensichelwurf mit anschließendem Festhaltegriff für den vorzeitigen Sieg. Im folgenden Kampf um den Finaleinzug gegen Moritz Dörninck aus Sachsen konnte Carl Then gleich zu Beginn des Kampfes einen Festhaltegriff ansetzen, aus dem es für den Sachsen kein Entrinnen mehr gab. Auch im Finale ließ der Jenaer Leichtgewichtler nichts mehr anbrennen und setzte sich gegen Alexander Bürger aus Bayern mit einem blitzschnellen Übergang vom Stand- zum Bodenkampf durch, bei dem es für den Bayern schon nach knapp zwei Minuten nichts mehr zu holen gab. Mit diesem souveränen Turniergewinn bestätigte der Deutsche Meister von 2021 sein gewachsenes Leistungsvermögen und zeigte, dass er auch 2022 der beste deutsche Leichtgewichtler mit Ambitionen auf internationale Einsätze im Rahmen des Deutschen Judobunds ist.